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Gärtner/in

Gärtner erzeugen Topfpflanzen und Schnittblumen, Stauden und Baumschulerzeugnisse, hochwertiges Obst und Gemüse. Sie gestalten auch Gärten, Parkanlagen oder Friedhöfe. Kaum ein anderer Beruf bietet eine solche Vielfalt und Abwechslung wie dieser.

Auch im Gartenbau gewinnt der Umwelt- und Naturschutz zunehmend an Bedeutung. Für die erfolgreiche Bewirtschaftung eines gartenbaulichen Betriebs ist heute eine umfassende und vielseitige Ausbildung notwendig. Der Gärtner muss in der Lage sein, sich neuen Marktanforderungen anzupassen und schnell unternehmerische Schlussfolgerungen zu ziehen. Die Tätigkeiten des Gärtners orientieren sich an den natürlichen Vegetationsabläufen der Pflanzen und können daher abhängig von der Jahreszeit stark wechseln. Gärtner müssen Freude am Beraten von Kunden und am Verkaufen haben. Je nach Interesse und Neigung kann im Gartenbau zwischen sieben unterschiedlichen Fachrichtungen gewählt werden.

Anforderungen
  • Freude am Umgang mit Pflanzen
  • Interesse an der Natur
  • Kreativität, handwerkliches Geschick
  • technisches Verständnis
  • kaufmännisches Interesse
  • Bereitschaft zu körperlicher Arbeit
  • Freude am Beraten und Verkaufen
Ausbildungs-dauer
  • drei Jahre
  • unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Verkürzung möglich
Ausbildungs-betrieb
  • Ausbildung nur in anerkannten Ausbildungsstätten
  • duale Ausbildung, d. h. betriebliche und schulische Ausbildung laufen parallel
  • zwischen dem Ausbildungsbetrieb und dem Auszubildenden wird ein schriftlicher Ausbildungsvertrag geschlossen
  • die Bildungsberater der Landkreise sind bei der Suche nach einem Ausbildungsbetrieb behilflich (Adressen unter Ausbildungsberatung)
Fachrichtungen

Entsprechend den unterschiedlichen Schwerpunkten im Gartenbau gibt es auch nach verschiedenen Fachrichtungen ausgerichtete Ausbildungsbetriebe:

  • Zierpflanzenbau
  • Gemüsebau
  • Baumschule
  • Obstbau
  • Staudengärtnerei
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Friedhofsgärtnerei

Allgemein

  • betriebliche Abläufe und wirtschaftliche Zusammenhänge im Ausbildungsbetrieb erlernen
  • Natur- und Umweltschutz, Energie und Materialien rationell verwenden
  • Böden, Erden und Substrate kennen und beurteilen 
  • Pflanzen kultivieren und verwenden
  • Maschinen, Geräte und Betriebseinrichtungen sowie Materialien und Werkstoffe richtig anwenden

Fachrichtung Zierpflanzenbau

  • Zierpflanzen aussäen, pikieren, topfen, heranziehen
  • Zierpflanzen termingerecht und umweltschonend kultivieren
  • Ernten, Aufbereiten und Lagern
  • Zierpflanzen marktgerecht aufbereiten
  • Beraten und Verkaufen

Fachrichtung Gemüsebau

  • Anbau von Gemüse planen
  • Jungpflanzen vermehren und heranziehen
  • Gemüse unter Glas und im Freiland produzieren
  • Ernten, Aufbereiten und Lagern
  • Beraten und Verkaufen

Fachrichtung Baumschule

  • Baumschulquartiere und Flächen für Containerkulturen anlegen
  • Gehölze vermehren, veredeln und pflegen
  • Gehölze roden, sortieren, kennzeichnen und lagern
  • Beraten und Verkaufen

Fachrichtung Obstbau

  • Obstpflanzungen anlegen
  • Obstgehölze formieren, schneiden und veredeln
  • Gemüse unter Glas und im Freiland produzieren
  • Ernten, Aufbereiten und Lagern
  • Beraten und Verkaufen

Fachrichtung Staudengärtnerei

  • Stauden vermehren und bis zur Verkaufsreife kultivieren
  • Pflegemaßnahmen durchführen
  • Stauden für verschiedene Verwendungszwecke auswählen und aufbereiten
  • Beraten und Verkaufen

Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau

  • Baustellen vorbereiten, einrichten und abwickeln
  • Erdarbeiten sowie Be- und Entwässerungsmaßnahmen ausführen
  • befestigte Flächen herstellen
  • Bauwerke in Außenanlagen herstellen
  • vegetationstechnische Arbeiten ausführen

Fachrichtung Friedhofsgärtnerei

  • Grabstätten anlegen, pflegen und erneuern
  • Trauerbinderei und Dekoration anfertigen
  • Pflanzen vermehren und heranziehen
  • Beraten und Verkaufen

2.1  Überbetriebliche Ausbildung

  • ergänzt und vertieft die im Betrieb und in der Berufsschule erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse
  • nähere Informationen unter www.smul.sachsen.de/bildung - Überbetriebliche Ausbildung

2.2. Berichtsheftführung/Schriftlicher Ausbildungsnachweis

Dem Lehrling und Umschüler wird empfohlen, das berufsspezifische Berichtsheft der Arbeitsgemeinschaft von AuGaLa, ZVG, IG Bau und dem Arbeitskreis der zuständigen Stellen im Verband der Landwirtschaftskammern, Arbeitsbereich Gärtner/Gärtnerin als wertvolle Lern- und Arbeitshilfe zu führen. Für alle Fachrichtungen steht eine Online-Version zur Verfügung. Die Bezugsmöglichkeiten sind auf dieser Seite rechts aufgelistet.

Hinweise zum aktiven Gebrauch des Berichtsheftes finden Sie im entsprechenden Merkblatt:

Ein umfassend geführtes Berichtsheft ist eine wertvolle Lernhilfe in Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschlussprüfung.

Zulassungsvoraussetzung zur Abschlussprüfung nach § 43 Absatz 1 Berufsbildungsgesetz ist der geführte schriftliche Ausbildungsnachweis (Bestandteil des empfohlenen Berichtsheftes).

Das Führen von schriftlichen Ausbildungsnachweisen dient dabei folgenden Zielen: 

  • Der zeitliche und sachliche Ablauf der Ausbildung im Betrieb, in der überbetrieblichen Ausbildung und in der Berufsschule wird für alle Beteiligten nachvollziehbar und nachweisbar gemacht.
  • Aus den Aufzeichnungen muss erkennbar sein, welche Fertigkeiten, Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen gemäß der jeweiligen Ausbildungsordnung vermittelt worden sind.
  • Auszubildende und Ausbilder werden zur Reflexion über Inhalt und Verlauf der Ausbildung angehalten (Abgleich von individuellem Ausbildungsplan und Ausbildungsnachweis).
  • Im Streitfall zwischen Ausbildendem und Auszubildenden kann der Ausbildungsnachweis als wichtiger Nachweis und Orientierungshilfe über den Ausbildungsverlauf dienen.

Der schriftliche Ausbildungsnachweis ist mit der Anmeldung zur Zwischenprüfung bzw. Abschlussprüfung vorzulegen. Wurde der schriftliche Ausbildungsnachweis nicht ordnungsgemäß geführt, dann muss die Zulassung zur Abschlussprüfung versagt werden.

Die Überbetriebliche Ausbildung ergänzt und vertieft die im Betrieb und in der Berufsschule erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse.

Die aufgeführten Lehrgänge wurden am 24.04.2018 vom Berufsbildungsausschuss beim Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie beschlossen.
ÜbA-Kurse sind in den aufgeführten überbetrieblichen Ausbildungsstätten zu absolvieren.

Kurse für den Beruf Gärtner/-in Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau (Dauer jeweils 1 Woche)

Durchführungsorte (s. Tabelle):
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, überbetriebliche Ausbildungsstätte für Gartenbau Pillnitz (LfULG, Pillnitz)
Berufsbildungswerk des sächsischen Garten-, Landschafts- und Wasserbaus Sachsen e. V. (BBW Galabau)

Lehrgänge 1. Lehrjahr Überbetriebliche Ausbildungsstätte
Erstellen von Belagsflächen BBW Galabau
Verwendung von Pflanzen LfULG, Pillnitz
Maschinen und Geräte I LfULG, Pillnitz
Be- und Entwässerungsarbeiten LfULG, Pillnitz

 

Lehrgänge 2. Lehrjahr Überbetriebliche Ausbildungsstätte
Maschinen und Geräte II BBW Galabau
Bau- und Bepflanzung einer Wasseranlage BBW Galabau
Vermessung und Baustellenabwicklung LfULG, Pillnitz
Dach- und Fassadenbegrünung LfULG, Pillnitz
Pflanze I- Anlage eines Themengartens LfULG, Pillnitz
Integrierter Pflanzenschutz LfULG, Pillnitz

 

Lehrgänge 3. Lehrjahr Überbetriebliche Ausbildungsstätte
Bau- und Vegetationstechnik - Die Baustelle im GaLaBau BBW Galabau
Naturstein und Pflanzenverwendung LfULG, Pillnitz
Pflanze II-Staudenverwendung nach Lebensbereichen LfULG, Pillnitz

3.1  Zwischenprüfung

  • Zur Ermittlung des Ausbildungsstands wird eine Zwischenprüfung durchgeführt.


3.2  Abschlussprüfung

  • Die Berufsausbildung endet mit der Abschlussprüfung, bei der die erworbenen Fertigkeiten und Kenntnisse sowie der Berufsschulstoff praktisch, mündlich und schriftlich geprüft werden.
  • Gärtnermeister/-in
  • Staatlich geprüfte/r Wirtschafter/-in
  • Staatlich geprüfte/r Techniker/-in
  • Staatlich geprüfte/r Betriebswirt/-in für Agrarwirtschaft
  • Geprüfte/r Natur- und Landschaftspfleger/-in
  • Geprüfte/r Kundenberater/-in
  • Fachhochschul- oder Hochschulstudium
  • nähere Informationen unter www.smul.sachsen.de/bildung
  • Weiterbildungsangebote des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie unter www.smul.sachsen.de/vplan

Ausbildungsberatung/ -betriebe, Berufsschulen

Informationen zur Berufsausbildung

Formulare / Merkblätter

Individueller Ausbildungsplan

Berichtsheftführung

Bestellmöglichkeiten für das Berichtsheft Gärtner:

1. für Ausbildungsbetriebe der Fachrichtungen Baumschule, Friedhofsgärtnerei, Gemüsebau, Obstbau, Staudengärtnerei und Zierpflanzenbau

Förderungsgesellschaft Gartenbau mbH (FGG)
Frau E. Bärhausen
Tel.: 0228 81002-67
http://www.g-plus.de/berichtsheft/

2. für AuGaLa-umlagepflichtige Ausbildungsbetriebe des Garten- und Landschaftsbau

AuGaLa
Frau B. Piroth
53602 Bad Honnef
Telefon: +49 2224 7707-38
Telefax: +49 2224 7707-938
E-Mail: B.Piroth@galabau.de

3. für nicht umlagepflichtige Ausbildungsbetriebe des Garten- und Landschaftsbau
(z. B. Kommunen, Bildungsträger)

GaLaBau-Service GmbH (GBS)
Frau P.Posnien
53602 Bad Honnef
Tel.: 02224 7707-14
Fax 7707-914
E-Mail: medien@galabau.de

 

Pflanzenkenntnislisten

Gesetze / Verordnungen

 

Kontakt

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 91 - Berufliche Bildung, Zuständige Stelle

Diana Rennert

Telefon: +49 351 8928-3409

Telefax: +49 351 8928-3499

E-Mail: diana.rennert@smekul.sachsen.de

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